„Eine Prise Funkgeschichte“ zu Gast in Leipzig

Eine Prise Funkgeschichte zu Gast im Kunstraum D21 Leipzig
22. November 2020 15:00 -16:00 Uhr

100 Jahre wird der Rundfunk aus Königs Wusterhausen in diesem Jahr alt – und das wird auch in Leipzig gefeiert. Der Kunstraum D21 in der Leipziger Demmeringstraße widmet sich bis zum 22. Dezember dem Thema Radio.

In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Grafik und Kunst und zahlreichen Projektpartnern wird hier sechs Wochen lang ein Programm gestaltet, welches das Medium Radio in ein Labor verwandelt. Es wird experimentiert, reflektiert, in die Vergangenheit und in die Zukunft geschaut.

Und auch optisch fällt das Programm auf – mit einem überdimensional großen Kofferradio. Dieses wird während der Aktion auf dem Lindenauer Marktplatz zu sehen sein und lädt zum zuhören und mitmachen ein.

Am 22. November 2020 ist der Funkerberg Königs Wusterhausen Gast im Kunstraum D21 Berlin.

Eine Stunde lang sprechen wir über Geschichten aus 100  Jahren Funkgeschichte.

Wir erzählen von einem funkenden Zahnarzt und seinen abenteuerlichen Versuchen, drahtlos zu kommunizieren. Wir hören von der Faszination der Radioskalen und dem Fall einer imposanten Antennenanlage. Und wir sprechen darüber, warum der Morsecode eigentlich Gehrkecode heissen müsste.

Als Geschenk hat Autor Rainer Suckow etwas ganz besondere mitgebracht – „Eine Prise Funkgeschichte“ über den Sender Leipzig.

Diese Episode wird im Rahmen der D21 Sendung erstmalig aufgeführt – eine Radioweltpremiere.

Auch die Zuhörer dieser Rundfunkstunde sollen nicht untätig bleiben.
Was genau wir vorhaben sei an dieser Stelle noch nicht verraten.
Nur soviel – für das Mitmachen wird die nebenstehende Grafik benötigt.
Und legen sie einen Stift bereit 🙂

22. November 2020 15:00 Uhr
Kunstraum D21 Demmeringstraße 21 04177 Leipzig
https://www.d21-leipzig.de/ausstellung/is-anybody-out-there-100-jahre-radio-in-deutschland

Presseanfragen:
Email: verein@funkerberg.de oder Telefon: 0171 7806599

ON AIR – 100 Jahre Radio in ganz Europa

ON AIR – 100 Jahre Radio
Eröffnung am 1. Oktober 2020

Am 1. Oktober ist es soweit – im Museum für Kommunikation Berlin wird die Ausstellung ON AIR – 100 Jahre Radio eröffnet.
Ausgehend von der ersten Rundfunksendung Deutschlands am 22. Dezember 1920 beleuchtet sie Erfolge, Brüche und Zukünfte des ersten elektronischen Massenmediums der Welt.

Für die Eröffnung haben sich die Ausstellungsmacher*innen etwas ganz Besonderes ausgedacht – einen Radio-Abend mit Radiolegende Jürgen Kuttner.
In einer abwechslungsreichen Stunde geht es um die Kunst des Radiomachens, einen Streifzug durch die Musik-Geschichte und natürlich Wissenswertes über die Ausstellung zu 100 Jahren Radio.

Auch der Funkerberg wird einen kleinen Teil zu dieser Veranstaltung beitragen. Der Museumssender welle370 wird die Eröffnung am 1. Oktober 2020 live übertragen.
Auf der Kurzwellenfrequenz 5980 kHz können Rundfunkhörer in ganz Europa in der Zeit von 19:00 bis 20:00 Uhr MESZ an dieser einmaligen Eröffnung teilhaben. Und für eine Empfangsbestätigung erhalten die Hörer eine ganz besondere QSL Karte.

An dieser Stelle beschreiben wir die Empfangsmöglichkeiten per Kurzwelle. Wer keinen Kurzwellenempfänger hat kann die Eröffnung auch per Audio-Live-Stream miterleben. www.mfk-berlin.de/digital/

Kurzwellenempfang im 21. Jahrhundert

1. Grundsätze

Um eine Sendung auf Kurzwelle 5980 kHz hören zu können benötigt man einen Empfänger mit Kurzwellenbereich. Diese sind meistens mit KW (für Kurzwelle) oder SW (für Shortwave) gekennzeichnet. Beim Kurzwellenempfang sind einige Besonderheiten zu beachten, die in Zeiten des Internet wenig bekannt sind.

2. Der Empfang von Rundfunkstationen im Kurzwellenbereich ist Schwankungen unterworfen. In dem einen Augenblick hört sich der Empfang ganz passabel an, wenige Sekunden später ist von dem Programm fast nichts mehr zu hören. Das ist ganz normal und nennt sich Fading. Auch störende Nebensender sind keine Seltenheit.

3. Für den guten Empfang benötigt man eine möglichst gute Antenne, also z.b. einen Antennenstab mit mindestens 1-1,5 Meter Länge. Ist die Antenne kürzer, kann diese mit einem Stückchen Draht verlängert werden. Auch Experimente mit Heizkörpern oder Wasserrohren können erfolgreich sein. Bitte nicht den Schutzleiter der Steckdose verwenden, okay?

4. Wenn überhaupt kein Sender zu empfangen ist, kann das an der elektromagnetisch „verseuchten“ Umgebung liegen. Rundfunksignale sind sehr schwach, eine LED Lampe, ein Computerbildschirm, ein Ladegerät vom Handy strahlt mitunter viel mehr. Darum den Empfänger möglichst von solchen Quellen fernhalten. 2-3 Meter sind ein guter Abstand.

5. Kurzwellenhörer sind ausdauernd. Können sie ihr gewünschtes Programm nicht hören schalten sie nicht ab sondern fummeln so lange an der Technik rum, bis es funktioniert.

Empfang mit einem Radio

Völlig unbeachtet haben viele Radios einen Kurzwellenbereich. Diesen erkennt man an den Kennzeichnungen KW (Kurzwelle) oder SW (Shortwave).
Manchmal sind diese Bereich auch in SW1, SW2, SW3 unterteilt.
Für den 1.10.2020 wollen wir 5980 kHz = 5.980 MHz im 49 Meter Band hören und suchen also nach entsprechenden Angaben.

Hier ein Beispiel:
Bei diesem Empfänger gibt es zwei Kurzwellenbereiche. Der Bereich KW1 umfasst nur das 49 Meter Band, dieser sollte benutzt werden, da die gewünschte Frequenz so einfacher gefunden werden kann. Der Zeiger wird auf der Skala leicht rechts von 6 MHz eingestellt. Die weitere Einstellung erfolgt dann nach Gehör.

Kleiner Tip: Manche modernen Empfänger im Auto haben ebenfalls noch Kurzwellenempfang. Diese erkennt kann am Menüpunkt AM, evt. auch mit KW für Kurzwelle bezeichnet. Einige Exemplare einer Automarke aus Bayern haben explizit das 49 Meter eingebaut – damit ist aus eigener Erfahrung ein sehr guter Empfang möglich.

Empfänger im Internet

Es gibt zahlreiche so genannte WebSDR, also digtiale Empfänger, mit denen man im Internetz Kurzwelle empfangen kann.
Dabei ruft man die Seite des WebSDR auf, gibt im Feld für die Empfangsfrequenz 5980 kHz ein und hört dann den Sender auf dieser Frequenz. Für den besseren Klang wählt man noch AM und als Bandbreite 9 kHz. Diese Einstellungen sind unabhängig von der jeweiligen Seite sinnvoll.
Kleiner Tip: Je heller der „Streifen“ auf der jeweiligen Frequenz, desto stärker das Signal und umso besser der Empfang.

Hier ein Screenshot des bekanntesten WebSDR  in Enschede.
Wenn sie auf diesen Link klicken  http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/?tune=5980am öffnet sich der Empfänger im Netz bereits mit den richtigen Einstellungen.

Achtung: Eventuell ist dieser WebSDR am 1.10.2020 überlastet.

Im Internet gibt es zahlreiche weitere WebSDR. Die Suchmaschine der Wahl wird zahlreiche Seiten finden, die grundsätzliche Funktion ist bei allen gleich.
Und nun wünschen wir guten Empfang !

Presseanfragen zur Kurzwellenübertragung:
Email: verein@funkerberg.de oder Telefon: 0171 7806599

13. September – Tag des offenen Denkmals

Tag des offenen Denkmals
13. September 2020 – 13:00 und 15:00 Uhr

Am 13. September 2020 ist für Museen in ganz Deutschland Tag der offenen Tür. Und auch auf dem Funkerberg werden an diesem Tag besondere Türen geöffnet.

Das Museum lädt Interessierte zu Entdeckertouren auf den Funkerberg ein. Die Tour beginnt am großen Parabolspiegel der Erdfunkstelle Intersputnik vor dem Senderhaus 1 – der ist zwar immer sichtbar, nur wenige kennen aber seine Geschichte. Weiter geht es zum Mast 17 – dem ältesten Antennenträger Deutschlands, der heute das Wahrzeichen der Rundfunkstadt Königs Wusterhausen ist.

Über 100 zu Antennen gehörende Fundamente zeugen heute noch vom Antennenwald in Königs Wusterhausen. Die größten und berühmtesten sind die des 243 Meter hohen Mittelturmes. Der Mittelturm steht nicht mehr – seine hausgroßen Fundamente jedoch geben einen Eindruck von diesem gewaltigen Bauwerk. Die Teilnehmer unserer Wanderung können einen Blick hinein werfen- und fast 100 Jahre alte Reste des Mittelturmes bewundern.

In der ehemaligen Funkschule wurden Jahrtzehnte lang die Sendetechniker der DDR ausgebildet. Aktuell wird das Gebäude umfangreich saniert und wird zukünftig wieder als Bildungsstandort des Landkreises Dahme-Spree dienen. Noch heute ziert eine Sonnenuhr die Fassade am ehemaligen Speisesaal.

Als besonderer Höhepunkt wird das sonst verschlossene Senderhaus 3 geöffnet. Besucher können hier den einmaligen 100.000 Watt Langwellensender bestaunen und einen Blick auf den Aufbau des riesigen Variometers werfen.
Erstmalig präsentiert das Museum einen Plattenkondensator in einer besonders großen Ausführung. Er gehört zum ehemaligen Großrundfunksender in Berlin-Tegel. Dieser Kondensator war bisher in einem verschlossenem Lagerbereich untergebracht und ist nun erstmalig zu besichtigen.

Vor dem Museum wird an diesem Tag ein echter Oldie zu sehen sein – der Stereo Übertragungswagen SÜ2.
Der Stereo Übertragungswagen SÜ2 ist 1986 beim damaligen SFB in Betrieb gegangen. In seinem Inneren verbaut ist das weltweit vermutlich einzige, mobile 40 Kanal Neumann Mischpult der Welt. Drei Jahrzehnte lang diente er als mobile Tonregie insbesondere für große Veranstaltungen.
Ob die Berliner Philharmoniker oder Oasis in der Waldbühne, das Jazzfest Berlin am Haus der Berliner Festspiele oder bei den Brandenburgischen Sommerkonzerten, der SÜ2 war immer dabei.

13. September 2020 – Entdeckertour über den Funkerberg –
Beginn um 13:00 Uhr und 15:00 Uhr. Teilname nur nach Anmeldung unter Email: museum@funkerberg.de
Im Teilnehmerbeitrag von 5,- Euro ist der Besuch des Sender- und Funktechnikmuseums enthalten.

Eine Veranstaltung des Förderverein „Sender KW“ e.V. im Rahmen von 100JahreRundfunk.de

Presseanfragen:
Email: verein@funkerberg.de oder Telefon: 0171 7806599

Funkerbergmuseum öffnet wieder

Das Museum auf dem Funkerberg öffnet ab 1. August 2020

Der Besuch des Museums ist nach Anmeldung möglich. Als erster Höhepunkt wird am 26.7.2020 eine Dieselvorführung veranstaltet.

Nach über 4 Monaten Schließung ist es soweit – das Sender und Funktechnikmuseum öffnet wieder für Besucher.
Um den besonderen Bedingungen der aktuellen Zeit Rechnung zu tragen sind dazu allerdings einige Besonderheiten zu beachten.

Der Besuch des Museums ist bis auf weiteres nur nach Anmeldung für eine feste Besuchszeit möglich.Die Einlasszeiten sind Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag jeweils um 13:00 und 15:00 Uhr

Eine Anmeldung ist telefonisch unter 03375 293601 oder per Email an museum@funkerberg.de möglich.
Beim Besuch gelten die Abstandsregeln, die Bedeckung von Mund und Nase wird empfohlen.
Bitte beachten Sie die ausführlichen Bestimmungen unten auf dieser Seite

Die Vorführung des 100 PS Deutz Motors am 26.7.2020 ist ausgebucht. Bitte nutzen die Möglichkeit der Anmeldung für einen späteren Termin, immer am letzten Sonntag im Monat. Vielen Dank.

Die Möglichkeit des ersten Besuches gibt es bereits am Sonntag den 26.7.2020.
An diesem Tag wird es für die Besucher einen kleinen Vortrag zum Museum geben und anschließend wird der 1000 PS Dieselmotor in Funktion vorgeführt. Die Teilnahme an der Dieselvorführung ist ebenfalls nur nach Anmeldung möglich. Einlass ist um 13:00 und 15:00 Uhr.

 

Besondere Bedingungen zum Besuch des Sender- und Funktechnikmuseums ab 1.8.2020

1. Der Besuch des Sender- und Funktechnikmuseums ist nur nach Voranmeldung für ein fest vorgegebenes Zeitfenster möglich. Die Anmeldung kann per Telefon 03375293601 oder Email: museum@funkerberg.de erfolgen. Bitte reisen Sie nur nach erfolgter Zusage an.

2. Die Zeitfenster für die Museumsbesuche beginnen Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag jeweils um 13:00 und 15:00 Uhr und dauern maximal 1 Stunde und 45 Minuten. Außerhalb dieser Zeiten findet kein Einlass statt.

3. Die Anzahl der Besucher ist je Zeitfenster auf 10 Personen begrenzt.

4. Aufgrund der geringen Größe sind einige Räume nicht zugänglich, sondern nur „von außen“ zu besichtigen.

5. Im Museum gelten die besonderen Abstandsregeln. Das Tragen eines Mund- Nasen Schutzes wird empfohlen. Die Abstandsregeln sind einzuhalten. Bitte beachten Sie auch unsere besonderen Hinweise.

6. Es finden keine Führungen statt.

75 Jahre Wiederinbetriebnahme Sender Tegel

Die Geschichte eines Mittelwellensenders

Am 13. Mai 1945, fünf Tage nach Kriegsende, wurde in Berlin das erste Mal wieder Rundfunk gesendet.
Vom Sender Tegel wurde ein etwa einstündiges Programm ausgestrahlt.

Sender Tegel, Eingangsbereich    Bild: Archiv Andé Saupe.

Der Mittelwellensender im Sender Tegel    Bild: Archiv Andé Saupe.

Sowohl das Funkhaus in der Masurenallee als auch der Sender Tegel waren zum Kriegsende von sowjetischen Streitkräften besetzt worden. So waren sie es, die die Organisation der ersten Berliner Rundfunksendung nach dem Zeiten Weltkrieg übernahmen.

Unter den Bedingungen des Kriegsendes war eine solche Sendung eine besondere Herausforderung. Die Verbindung zwischen Funkhaus und Sender war unterbrochen, so das eine Zuspielung des Sendeinhaltes nur direkt am Sender möglich war. Es wurde eine Sprechstelle am Sender eingerichtet und die Abspielmöglichkeit für Musik von der Schallplatte geschaffen.

Die Sendung begann mit dem Abspielen der Hymnen der 4 Siegermächte und dem Verlesen der Kapitulationsurkunde. Ausgehend von dieser Sendung entwickelte sich in den kommenden Wochen ein kontinuierliches Rundfunkprogramm.

Ein Ende fand diese Entwicklung am 16. Dezember 1948. Im Streit um die Nutzung der Sendezeit nahmen die westlichen Alliieerten den Bau des Flughafens Tegel zum Anlass und sprengten die zum Sender zugehörige Antenne. Daraufhin demontierten sowjetische und ostdeutsche Techniker den Mittelwellensender und verbrachten ihn nach Königs Wusterhausen.

Im Senderhaus 2 auf dem Funkerberg wurde der Sender aus Tegel wieder aufgebaut und übernahm bereits drei Monate später als „Sender 21“ die Rundfunkverbreitung.
Bis 1992 stand der Sender 21 im aktiven Sendebetrieb. Mit dem Ende der Rundfunkverbreitung vom Funkerberg wurde auch das Senderhaus 2 außer Betrieb genommen. Die hier befindlichen Sender wurden nach und nach abgebaut und verschrottet. Sender 21 aber steht unter Denkmalschutz und konnte erhalten bleiben.

In den Jahren 2005 bis 2010 erlebte das Senderhaus 2 eine Serie von Einbrüchen und Vandalismus. Diese führten zum vollständigen Verlust der Stromversorgung und der Kühleinrichtungen des Senders 21. Erst eine massive Gebäudesicherung stoppte die weitere Schädigung, so das der eigentliche Sender 21 bis heute erhalten werden konnte.

Seit nun fast 30 Jahren findet im Senderhaus 2 kein Sendebetrieb mehr statt. Ohne eigene Heizung ist das Gebäude in einem zunehmend schlechten Zustand. Der Sender 21 ist heute zwar gut gegen Vandalismus, aber nur notdürftig gegen Feuchtigkeit geschützt.

75 Jahre nach dem historischen Sendebeginn sollte am Senderhaus 2 auf dem Funkerberg eine Gedenkstunde für die erste Berliner Rundfunksendung nach Kriegsende stattfinden. Mit dieser Veranstaltung sollte auch der Zustand des Sender 21 wieder mehr in die Öffentlichkeit gelangen.

Der aktuellen Situation Rechnung tragend, findet diese Veranstaltung nicht statt.
So nimmt welle370 die Gelegenheit auf und wird den Radiotag am Sonntag den 17. Mai 2020 ab 14:00 Uhr diesem Thema widmen.

Der welle370 Radiotag widmet sich der Geschichte des Großrundfunksenders Tegel – hier zum nachhören.

Bilder 1 und 2: Archiv André Saupe
Bilder 3,4 und 5 Archiv Förderverein „Sender KW“ e.V.